Jedes Jahr zur Puschelblumenzeit werden
in Swabedoo wieder neue Pelzchen für
den Winter geknurpselt.
Danach werden diese warmen, weichen Pelzchen
überall und an jedermann verschenkt.
So war es immer. Bisher.
Doch insgeheim wünscht sich so mancher,
der gut knurpseln kann, seine Pelzchen lieber
für sich zu behalten.
Oder
ein großes geschenkt zu bekommen,
es nach Hause zu tragen und dann niemandem
mehr zu begegnen zu müssen...
Der große, grüne Kralla braucht
keine Pelzchen. Er wohnt in der Öde
für sich allein und kommt nur selten
nach Swabedoo.
Dort ahnt er die wahren Begehrlichkeiten
der kleinen Leute und findet das ganze Eiapopeia
um die Pelzchen einfach "...ein scheinheiliges
Gesülze! Widerlich!".
Erzählt wird die Geschichte der kleinen Swabibi, die von Swabedoo wegläuft, um neue Puschelblumen zu suchen, denn sie hat ihr einziges Pelzchen dem alten Swabedurk geschenkt.
Aber die roten, weichen Blumen wachsen nur
in Swabedoo.
Der große, grüne Kralla findet
Swabibi in der Öde und rettet sie vor
dem Erfrieren.
Am Ende wollen die Swabedoodahs die Verteilung ihrer Pelzchen "...noch einmal ganz neu überlegen."
Regie: Kristiane Balsevicius (Kobalt-Figurentheater)
Ausstattung: Jürgen Maaßen
Musik: Karl-F. Parnow-Kloth
Spiel: Heike Klockmeier
Gefördert durch die Kulturbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg
Spieldauer: ca. 45 Min.,
Bühnenfläche:
4 m breit, 3 m tief, 2,50 m hoch,
Raum verdunkelbar,
Stromanschluß: normal,
Aufbau: 2 Stunden,
Abbau: 1 Stunde
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PRESSE
Regionale Rundschau,
7. 10. 2000
Warum die Swabedoodahs hartherzig wurden
- Figurentheater vermittelte Intention der Erzählung von den kleinen Leuten auch jungen Zuschauern -
... Die Puppenspielerin Heike Klockmeier stellte einem gespannt lauschenden Publikum die einzelnen Swabedoodahs mit gekonnter stimmlicher Wandlungsfähigkeit vor. Aus einer großen, mit Liebe zum Detail gestalteten Bühne heraus agierte die Künstlerin mit ihren Handfiguren aus Holz und Leder sowie einer Klappmaulfigur.
"Bühne und Figuren baute der Bildhauer Jürgen Maassen", erläuterte Heike Klockmeier. Seit sechs Jahren ist sie hauptberuflich mit dem Ambrella-Figurentheater auf Tournee, gefördert durch die Kulturbehörde der Hansestadt Hamburg.
In einfühlsamer Weise bot sich den kleinen Zuschauern die Geschichte der im Lande Swabedoo lebenden kleinen Leute dar...
...Neben einer glänzenden Unterhaltung für die Kleinen, die sich für die gelungene Aufführung mit großem Applaus bedankten, lagen der Inszenierung der "Kleinen Leute von Swabedoo" des Ambrella-Figurentheaters unter der Regie von Kristiane Balsevicius auch gesellschaftliche Momente zugrunde. "Eine Gesellschaft muss sich daran messen lassen, wie sie mit ihren Schwachen umgeht. Eine Ordnung zu schaffen, in der jeder seinen Anteil bekommt, auch die Behinderten und Alten, ist ein erstrebenswertes Ziel", betonte Heike Klockmeier.
Das Stück vermittelte diese Botschaft.
Gabi Selle-Drews
Neue Osnabrücker Zeitung,
9. 2. -98
Vom Leben der freundlichen Leute
Das Leben in Swabedoo ist einfach, aber erfüllt. Als Schutz vor der unwirtlichen Natur haben sich die Swabedoodahs ihre Häuser in den Fels gebaut - untereinander verbunden, damit sie sich immer besuchen können. Herausragendes Ereignis ist die Ernte der Puschelblumen, das einzige Gewächs, das in der trostlosen Umgebung gedeihen kann. Aus ihnen "knuscheln" die Swabedoodahs Pelzchen, die ihnen Wärme spenden und die sie sich mit Freuden untereinander schenken...
...Das Ambrella-Figurentheater aus Hamburg, erst kürzlich mit dem "Zumpelchen" zu Gast, präsentierte sich auch mit seiner neuen Produktion im ausverkauften Figurentheater in der Alten Fuhrhalterei als qualitativ hochwertig. Ein ansprechendes Bühnenbild, phantasievoll gestaltete Figuren (die Swabedoodahs ähnelten entfernt E.T.), eine Inszenierung mit Pep ohne Pathetik und eine stimmlich wie von der Figurenführung ausgezeichnete Spielerin Heike Klockmeier machten die Aufführung zu einem Erlebnis. (th)
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