H E
U T E : G E N O V E V A -
von der Lust am Marionettentheater
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Ein vergnüglicher Theaterabend über das außerordentliche Leben und die besondere Kunst der alten Wandermarionettenspieler.
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PRESSE
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TECHNISCHE
NOTWENDIGKEITEN
Spieldauer:
90 Minuten
Aufau: 2
Std.
Abbau: 2 Std.
Bühnenfläche:
6m breit, 4m tief,
2,50m hoch
Ein Podest
mind. 40 cm hoch,
oder ansteigende Sitzreihen
sind wünschenswert.
Der Raum
sollte
verdunkelbar sein.
Außerdem
brauchen wir einen normalen Stromanschluß
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Wir
geben uns die Ehre, das geneigte Publikum einladen zu dürfen
zu einem vergnüglichen Theaterabend über das außerordentliche
Leben und die besondere Kunst der historischen Wandermarionettenspieler.
Erleben Sie kleine Artisten und große Gefühle!
Verfolgen Sie dramatische Szenen und spannende Geschichten!
Freuen Sie sich auf Kasper und Gretel als Stargäste
und weinen Sie über unsere klassische Frauentragödie!
Diese wahre Begebenheit wurde extra zu Ihrem Vergnügen
für Marionetten eingerichtet, musikalisch bearbeitet
und wesentlich verbessert.
Vorhang auf!
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Einst
zogen sie von Gasthof zu Gasthof ... |
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In
der Mitte des 19. Jahrhunderts begann in Sachsen die Zeit
der großen Industrialisierung.
Standesschranken wurden aufgelöst, die Gottesfurcht
erschüttert und manch ehrlichem Handwerk der Boden
entzogen. Vieles, was bisher als Gut und Richtig galt, stimmte
nicht mehr.
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Nun
lebten auch die Menschen in den Vorstädten und Dörfern
nach städtischer Manier, arbeiteten für Geld statt
für Naturalien und hatten sogar ein wenig Freizeit.
Ein ganz neues Bedürfnis nach Unterhaltung und heldenhaften
Vorbildern entstand.
Und was tat da so manch arbeitslos gewordener Wollwirker,
Strumpfweber, Landarbeiter oder Bergmann?
Er wurde Puppenspieler!
Und zwar als Geschäftsmann und Prinzipal im eigenen
Marionettentheater. |
Dazu
ließ er sich eine prachtvolle Bühne anfertigen,
fast so groß wie ein kleines Fachwerkhaus und Marionetten,
die beinahe aussahen, wie richtige Menschen. Dies lud
er alles in einen Packwagen, ließ Pferde davor spannen
und zog fortan von Gasthof zu Gasthof.
Über
300 Marionettentheater waren damals in Sachsen unterwegs.
Ihre
Aufführungen erzählten den staunenden Zuschauern
von Ruhm und Ehre, Liebe und Treue, Tugend, Heimat, Mut und
Meuchelmord.
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Für
Marionetten eingerichtet und wesentlich verbessert ... |
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Damals
wurde alles gespielt:
Liebesdramen, Gruselgeschichten, Ritterromanzen und Räuberstücke,
Sagen, Sensationsschauspiele und Klassiker.
Brauchte der Prinzipal eine neue Inszenierung, ging er erst
einmal ins richtige Theater. Falls ihm das Stück
gefiel, schaute er es sich noch zwei oder drei Mal an, bis
er es konnte.
Das schrieb er sich zu Hause auf. |
Danach
waren automatisch alle überflüssigen Darsteller
und langatmigen Ausführlichkeiten verschwunden.
Nun mußte nur noch Komik hinein - mit dem Kasper natürlich!
Und schon hieß das Ganze:
Wesentlich verbessert!
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Die
Marionettenspieler entwickelten ihre Stücke aber auch
gerne aus Begebenheiten, die sich tatsächlich zugetragen
hatten.
Wie 1906, als sich im Erzgebirge zu Weihnachten ein spektakulärer
Mord ereignete. Der Oberingenieur Preßler wurde vergiftet
in seiner Wohnung gefunden. Seine Verlobte, die Bürgermeister-tochter
Grete Beier, stand unter dringendem Tatverdacht. |
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Während
ihr Prozeß noch lief und niemand wußte, wie
die Sache ausgehen würde, hatten einige Prinzipale
die Geschichte schon inszeniert, und natürlich wesentlich
verbessert.
Auf der Bühne war Grete Beier wunderschön, durch
bösen Schicksalsschlag in Not geraten und vollkommen
unschuldig.
Das Stück war jeden Tag ausverkauft.
Unterdessen wurde jedoch die echte Bürgermeistertochter
zum Tode verurteilt und hingerichtet.
Nun wollte man auch auf der Bühne eine richtig schöne
Hinrichtung zeigen.
Doch das wurde verboten.
Wegen Sittenwidrigkeit!
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Zum
Schluss etwas richtig Schönes
... |
Durch
die wesentlichen Verbesserungen waren die Stücke nun
kürzer geworden als im richtigen Theater. Deshalb war
es üblich, nach der eigentlichen Aufführung Zugaben
zu geben. Zum Schluß sollte noch etwas besonders Schönes
zu sehen sein.
Das waren die Trickmarionetten.
Sie wurden Fantochen genannt. Das Wort stammt aus dem italienischen
und bedeutet kleines Püppchen.
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Denn
nur Marionetten von relativ geringer Größe und
mit einer ausgeklügelten Fadenführung können
überzeugend jonglieren, tanzen, klettern, auf dem Kopf
stehen oder balancieren.
Auch wir haben unter großen Mühen und pekuniären
Opfern eine Reihe hochkarätiger Trick-Artisten für
unser Theater gewinnen können und sehen daher einem
zahlreichen Zuspruche mit aller Hochachtung entgegen!
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Zu
guter Letzt ... |
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Regie und Musik: Dietmar Staskowiak
Figuren/Szenografie: Jürgen Maaßen
Idee und Spiel: Heike Klockmeier
Text: Heike Klockmeier, Dietmar Staskowiak
Technische Einrichtung: Klaus-Dieter Klockmeier
Spieldauer:
ca. 90 Minuten zuzüglich einer Pause |
Herzlichen
Dank an Hella Maihofer, Lars Rebehn und Dr. Olaf Bernstengel
für ihre kompetente und begeisternde fachliche Beratung.
Dank gebührt außerdem all den großartigen
sächsischen Wandermarionettenspielerfamilien der letzten
180 Jahre. |
Literatur:
-
Johannes
Moser / Lars Rebehn / Sybille Scholz, Mit großer
Freude greif ich zur Feder Dresden 2006
-
Lars
Rebehn / Johannes Just, Die Puppentheatersammlung des
Museums für Sächsische Volkskunst, Dresden 1999
-
Olaf
Bernstengel, Einst zogen von Gasthof zu Gasthof..., Dresden,
2000
-
Olaf
Bernstengel, Wie einst bei Dreher und Schütz in Potsdam,
Bad Liebenwerda, 2002
-
Manfred
Wegner (Hg.), Die Spiele der Puppe, Köln, 1989
-
Florian
Dering / Margarete Gröner / Manfred Wegner, Heute
Hinrichtung, München, 1990
-
Wolfgang
Till, Puppentheater, München, 1986
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Dietmar
Staskowiak:
Komponist, Musiker, Regisseur
1965 1970 Musikstudium
an der Hochschule für Musik
Carl Maria von Weber Dresden,
anschließend Konzertpianist, Dozent für Klavier
an der Hochschule für Musik, Solorepetitor und musikalischer
Leiter an mehreren Theatern,
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außerdem
Komponist, u.a. für Shakespeares Hamlet,
Romeo und Julia, Was ihr wollt, Wie
es euch gefällt sowie für zahlreiche Figurentheater
im europäischen Raum,
1992 Sonderpreis für die beste Hörmusik, Festival
Synergura Erfurt,
seit 1989 Regiearbeiten an Theaterhäusern und für
freie Figurentheater in Deutschland, Österreich und der
Schweiz,
Filmmusiken: Letztes aus der DaDaeR, Der Störenfried,
Deckname Dennis, Die Ruhestörung
und verschiedene Dokumentarfilme
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Jürgen
Maaßen:
Bildhauer, Figurenbauer, Szenograph
1972 1977 Studium
der Bildhauerei an der
Kunstakademie Düsseldorf,
seitdem Freier Figurenbauer und Szenograph für Figurentheater
sowie Fernsehproduktionen, |
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außerdem
regelmäßige Lehrtätigkeit für Schnitzen,
Zeichnen und Gestalten von Theaterfiguren an verschiedenen
Freien Bildungsstätten im In- und Ausland
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Heike
Klockmeier:
Puppenspielerin
Nach verschiedenen
Ausbildungen und Tätigkeiten,
unter anderem als
Zahntechnikerin, Sekretärin,
Studentin der Marxistisch-Leninistischen
Philosophie und Arbeitstherapeutin
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seit
1995 ununterbrochen freie Puppenspielerin. |