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Neue
Osnabrücker Zeitung, 9.2. -98
Vom Leben
der freundlichen Leute - "Ambrella"
im Figurentheater -
Das
Leben in Swabedoo ist einfach, aber erfüllt.
Als Schutz vor der unwirtlichen Natur haben
sich die Swabedoodahs ihre Häuser in
den Fels gebaut - untereinander verbunden,
damit sie sich immer besuchen können.
Herausragendes Ereignis ist die Ernte der
Puschelblumen, das einzige Gewächs,
das in der trostlosen Umgebung gedeihen
kann. Aus ihnen "knuscheln" die
Swabedoodahs Pelzchen, die ihnen Wärme
spenden und die sie sich mit Freuden untereinander
schenken. Denn Zusammenhalt und Freundlichkeit
kennzeichnet das Miteinander in Swabedoo.
Dem großen grünen Kralla sind
Freundlichkeit und Puschelblumen zuwider.
"Gesülze!" brandmarkt er
die Umgangsformen seiner Nachbarn.
Als er in Swabedoo die Meldung streut, daß
keine Pelzchen mehr verschenkt werden dürfen,
gedeihen Neid und Mißgunst unter den
Einwohnern. Erst als die kleinste Swabedoodah
Bibi verschwindet, um dem alten Swabedohl,
der selber keine Pelzchen mehr knuscheln
kann, Puschelblumen zu suchen, ändert
sich alles wieder. Kralla, dem mittlerweile
das "Gesülze" fehlt, rettet
die hilflose Bibi in der Wüste. |

Die
Swabedoodahs besinnen sich auf ihre alten
Umgangsformen. Das Ambrella-Figurentheater
aus Hamburg, erst kürzlich mit dem
"Zumpelchen" zu Gast, präsentierte
sich auch mit seiner neuen Produktion im
ausverkauften Figurentheater in der Alten
Fuhrhalterei als qualitativ hochwertig.
Ein ansprechendes Bühnenbild, phantasievoll
gestaltete Figuren (die Swabedoodahs ähnelten
entfernt E.T.), eine Inszenierung mit Pep
ohne Pathetik und eine stimmlich wie von
der Figurenführung ausgezeichnete Spielerin
Heike Klockmeier machten die Aufführung
zu einem Erlebnis. (th)
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Wolfsburger Nachrichten,,
26.1. -99
Hamburger
Bühne erzählte jungem Publikum
vom Alltag kleiner Leute Swabibis
erstes Puschelblumenpflücken
"Hinter
Dir sind noch zwei Puschel" schreit
der Knirps aus der zweiten Reihe aufgeregt
der kleinen Puppe auf der Bühne zu
und rät ihr: "Du mußt Dich
umdrehen. Dann kannst Du sie pflücken."
Swabibi folgt dem Rat und entdeckt die restlichen
flauschigen Federbüschel hinter sich.
"Hm, sind die knuschelig", freut
sie sich über die reiche Ernte. Es
ist das erste Mal, daß Swabibi zur
Puschelblumenernte mitkommen darf. Denn
das Puschelpflücken ist den erwachsenen
Swabedoos vorbehalten. Um das Leben
der kleinen Leute von Swabedoo geht es,
als das Hamburger Figurentheater Ambrella
am Montag nachmittag in das Schloß
eingeladen hat. Mit Begeisterung geht das
junge Auditorium mit, als Puppenspielerin
Heike Klockmeier die Geschichte der Swabedoos
schildert, die sich zur alljährlichen
Puschelblumenernte aufmachen. Daß
die Winzlinge die flauschigen Puschel benötigen,
um kleine Pelze herzustellen, erfahren die
Kinder. "Die kleinen Leute von Swabedoo
beschenken sich nämlich so oft sie
können mit diesen warmen, weichen und
kuscheligen Pelzen", läßt
die Erzählerin wissen. "Als
in diesem Jahr Swabibi jedoch das erste
Mal mit zur Ernte darf, läuft allerdings
alles ganz anders", hören die
gespannten Kinder. Denn Kralla, der große
Truthahn, gibt ihr den Rat, ihre Pelzchen
nicht zu verschenken. |

Und damit beginnen eine Reihe von Ärgernissen
und Verwicklungen. Am Ende wird, wie
sich es für ein ordentliches Märchen
gehört, alles gut. Und es ist ausgerechnet
der giftgrüne Kralla, der Swabibi schließlich
aus der gefährlichen Wüste, in
die sie sich verlaufen hat, rettet. Swabedönig,
Swabedöckel, Swabedurk, Swabedeile
und Swabedohl können das verlorene,
jüngste Mitglied der Familie wieder
in die Arme schließen. "Ich
habe Kralla am liebsten gemocht", erklärt
Svenja (6) bestimmt über ihren persönlichene
Favoriten im Ein-Personen-Stück. "Er
ist gar nicht so böse, wie alle denken.
Und schließlich hat er Bibi gerettet",
bekräftigt sie ihre Ansicht. Einen
Blick hinter die Bühne werfen möchte
Marc (7), als das Spiel zu Ende ist. Was
es mit den Requisiten auf sich hat, erfahren
die jungen Zuhörer von Heike Klockmeier
und ebenso, daß die vielen kleinen,
flauschigen Puschel leider nicht zu vergeben
sind. Auch Bildhauer Jürgen Maassen,
der das Bühnenbild komponiert und gebaut
hat, stellt sich den Fragen. Die Geschichte
von den kleinen Leuten von Swabedoo kam
gut an, beim jungen Publikum. Barbara
Benstem
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Regionale Rundschau,
7. 10. 2000,
Warum
die Swabedoodahs hartherzig wurden - Figurentheater
vermittelte Intention der Erzählung
von den kleinen Leuten auch jungen Zuschauern
-
Von unserer
Mitarbeiterin Gabi Selle-Drews
Stuhr:
"Dieses Eia-Popeia mit Bitteschön
und Dankeschön um die Pelzchen ist
mir zuwider." Mit diesem Satz mischte
der große grüne Kralla das Völkchen
der Swabedoodahs ganz schön auf. Wo
dies geschah? Im Figurentheater "Ambrella",
das am Donnerstagnachmittag im Rathaus Stuhr
mit dem Stück "Die kleinen Leute
von Swabedoo", frei nach Motiven der
gleichnamigen Erzählung, gastierte.
Dort stellte die in Hamburg lebende Puppenspielerin
Heike Klockmeier einem gespannt lauschenden
Publikum die einzelnen Swabedoodahs mit
gekonnter stimmlicher Wandlungsfähigkeit
vor. Aus einer großen, mit Liebe zum
Detail gestalteten Bühne heraus agierte
die Künstlerin mit ihren Handfiguren
aus Holz und Leder sowie einer Klappmaulfigur.
"Bühne und Figuren baute der Bildhauer
Jürgen Maassen", erläuterte
Heike Klockmeier. Seit sechs Jahren ist
sie hauptberuflich mit dem Ambrella-Figurentheater
auf Tournee, gefördert durch die Kulturbehörde
der Hansestadt Hamburg. In einfühlsamer
Weise bot sich den kleinen Zuschauern die
Geschichte der im Lande Swabedoo lebenden
kleinen Leute dar. Ihr Dasein war von friedlichem
Miteinander bestimmt. Ihre Häuser,
in einen Berg gebaut, waren miteinander
verbunden, damit sie sich gegenseitig besuchen
konnten. Am schönsten im Jahr war es
in Swabedoo aber zur Puschelblumenzeit.
Dann knurpselten die Swabedoodahs aus den
Puschelblumen Pelzchen. Trafen sich zwei
kleine Leute in Swabedoo, bereitete es ihnen
große Freude, sich gegenseitig diese
wärmenden, kuscheligen Pelzchen zu
schenken. Doch als die kleine Swabibi
während der Puschelblumenernte den
großen grünen Kralla traf, gab
er ihr den Rat, keine Pelzchen mehr zu verschenken.
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 "Verschenke
kein Pelzchen, denn du weißt nicht,
ob du eines zurückbekommst." Diesen
Rat beherzigten von nun an alle Swabedoodahs.
Sie schenkten sich keine Pelzchen mehr,
im Gegenteil - sie stritten sich um sie
und bestahlen sich sogar. Und sie wurden
hartherzig. Wer kein Pelzchen hatte und
zu alt war, sich eines zu fertigen, hatte
eben Pech. Das war nun die Meinung der Swabedoodahs.
Mit einer Ausnahme - Swabibi schenkte dem
alten Swabedurk ihr Pelzchen. Auf der Suche
nach neuen Puschelblumen gelangte Swabibi
in die Öde, in der der große
grüne Kralla wohnte. Als die beiden
aufeinander trafen, wärmte Kralla die
frierende Swabibi. Zwar holten die Swabedoodahs
Swabibi in ihr Land zurück, aber im
folgenden Jahr waren in Swabibis Pelzchen
grüne Federn. Neben einer glänzenden
Unterhaltung für die Kleinen, die sich
für die gelungene Aufführung mit
großem Applaus bedankten, lagen der
Inszenierung der "Kleinen Leute von
Swabedoo" des Ambrella-Figurentheaters
unter der Regie von Kristiane Balsevicius
auch gesellschaftliche Momente zugrunde.
"Eine Gesellschaft muss sich daran
messen lassen, wie sie mit ihren Schwachen
umgeht. Eine Ordnung zu schaffen, in der
jeder seinen Anteil bekommt, auch die Behinderten
und Alten, ist ein erstrebenswertes Ziel",
betonte Heike Klockmeier. Das Stück
vermittelte diese Botschaft.
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